Eine Schule hat im Rahmen ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklung eine Stärke oder ein Entwicklungsfeld identifiziert, für das sie zusätzliche Daten benötigt, die sie mit Hilfe von interner Evaluation nicht erheben können: Das könnte der Ausgangspunkt für eine bedarfsorientierte externe Evaluation sein.
Bei der externen Evaluation wird auf der Basis der Qualitätsbeschreibungen im Referenzrahmen die Datengewinnung auf eine aktuelle schulspezifische Fragestellung der Einzelschule fokussiert. Diese Fragestellung wird im Evaluationsauftrag im Rahmen der Statusgespräche bzw. des ZLV-Prozesses zwischen Schulleitung und Schulaufsicht konkret formuliert. Im Anschluss wird das IBBW damit beauftragt, das Verfahren durchzuführen und die Ergebnisse an die Schule zurückzumelden. Die bedarfsorientierte externe Evaluation ist ein optionales Serviceangebot zur Unterstützung der Schul- und Unterrichtsentwicklung an Schulen aller Schularten. Dabei kommen u. a. Online-Fragebögen und Interviews zum Einsatz, die auf den individuellen Evaluationsschwerpunkt der Schule abgestimmt sind. Ein Besuch von Unterrichtsstunden ist im Konzept der bedarfsorientierten Evaluation nicht vorgesehen.
Die bedarfsorientierte externe Evaluation ist nicht als flächendeckendes, verpflichtendes und standardisiertes Verfahren (vergleichbar mit der früheren Fremdevaluation) konzipiert. Die gewonnenen Daten dienen der Schul- und Unterrichtsentwicklung der jeweiligen Einzelschule, ein Vergleich mit anderen Schulen ist nicht beabsichtigt und durch die individuelle Herangehensweise auch nicht möglich. Datenerhebung und Datenauswertung sowie Ergebnisrückmeldung erfolgen durch qualifizierte externe Experten, die alle Unterrichtserfahrung mitbringen.
Die Pilotierung des neuen Verfahrens der externen Evaluation startet im Schuljahr 2024/25, mit Beginn des Schuljahres 2025/26 wird die bedarfsorientierte externe Evaluation in Baden-Württemberg in die Regelphase übergehen.